Dingolfing. (ko) Josef Süß, Geschäftsführer des Kreiscaritasverbandes, brachte Motto und Intention des kleinen Sommerfestes auf dem Bauernmarkt in Höfen auf den Punkt, als er sagte: "Unsere Zusammenkunft hier ist ein Dankeschön an euch für all das, was ihr täglich leistet, und Corona hat alles noch ein Stück schwieriger gemacht. Ohne euch und euren Einsatz hätten wir in diesen Monaten der Pandemie als Caritas nicht funktioniert!"
Erfreut zeigte sich Süß über den zahlreichen Besuch, wohl wissend, dass nicht alle der rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anwesend sein konnten: "Die tägliche Pflicht ruft, auch wenn die anderen Kolleginnen und Kollegen feiern!" Gekommen waren, trotz eines dichten Terminkalenders, auch der Vorsitzende des Caritasverbandes für den Landkreis Dingolfing-Landau e.V., Reisbachs Erster Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner und Andrea Kiefl, Pflegedienstleitung.
Der Caritas ein Gesicht verliehen
Im Frühjahr, so Süß, seien die in der Pflege tätigen Organisationen seitens der VR-Bank Landau-Mengkofen mit einer großzügigen Spende bedacht worden. Mit Billigung der zuwendenden Bank könne man einen kleinen Teil der 4.000 Euro in den Dank an die Pflegekräfte beim Sommerfest verwenden. Die rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den fünf Pflegebereichen der ambulanten Pflege in Dingolfing, Frontenhausen, Loiching, Mengkofen und Reisbach pflegen derzeit rund 300 Patienten aller Pflegegrade: "Und Pflegen geht nicht mit Abstand! Wir als Caritas pflegen Menschlichkeit und das geht nur mit Nähe. Auch während der Pandemie haben wir nicht weggeschaut, sondern, selbstverständlich auf freiwilliger Basis, auch Corona-positive Patienten gepflegt. Und dies war immer wieder auch trotz aller Schutzmaßnahmen mit Quarantäne oder gar einer Infektion verbunden! Wir sind Gott sei Dank im Augenblick ohne aktuelle Fälle! Liebe Kolleginnen und Kollegen, Pflege geht eben nur mit menschlicher Nähe und eure Menschlichkeit hat der Caritas in der Coronazeit ein Gesicht verliehen!"
Praktizierte Nächstenliebe
Und auch Rolf-Peter Holzleitner sprach die ambulanten Pflegekräfte direkt an: "Ihr seid nahe bei den Menschen und damit ein echtes Bindeglied, gerade in dieser verrückten Zeit." Auch er sagte Dank für all die wertvolle Arbeit, vor allem jetzt auch oft unter Einsatz der eigenen Gesundheit: "Eure Arbeit ist ein echtes Zeichen der Nächstenliebe und sie ist praktiziertes Christentum." Holzleitner erinnerte daran, dass die ambulanten Pflegekräfte oft einen großen Spagat zu bewältigen hätten zwischen dem Druck des Dienstplans und der trotzdem gebotenen menschlichen Zuwendung: "Wenn ihr kommt, dann seid ihr oft die einzigen am Tag." Und abschließend und gleichzeitig aufmunternd und bekräftigend meinte er: "Die Menschen reden gut von euch. Eure Arbeit wird honoriert. Normales Leben wird erst nach und nach einkehren, also passt auf euch und aufeinander auf!" Den Dankesworten ihrer Vorredner konnte sich Andrea Kiefl nur noch anschließen.
Nachgeholte Ehrungen
Und obwohl das zwanglose Beisammensein bei dieser kleinen Dankesfeier eindeutig im Mittelpunkt stehen sollte, wurde es dann doch noch kurz offiziell, galt es doch, einige Ehrungen und eine Verabschiedung nachzuholen. Blumen gab es zunächst für Monika Kozlik-Jaszczuk, die im Sommer des Vorjahres mit einem ansprechenden Ergebnis ihre Ausbildung bei der Caritas abgeschlossen hatte. Blumen und Gutscheine erhielten dann eine Reihe hauptamtlicher Mitarbeiterinnen für ihren langjährigen Dienst. Auf eine 10-jährige Zugehörigkeit zur Caritas blickt Gerlinde Steinberger (Reisbach) zurück. Gisela Zeller und Hildegard Stegbauer (beide Mengkofen) gehören 15 Jahre zum Team. Für 20-jährige Mitarbeit geehrt wurden die Sozialpädagogin Tanja Zinsmeyer sowie Barbara Lo Verde (Dingolfing), Sylvia Unterholzner (Loiching) und Ursula Brugger und Heidi Lerchenberger (beide Reisbach). Für ihre 25-jährige Zugehörigkeit zum Caritas-Team geehrt wurde schließlich Marlene Gangkofner (Frontenhausen). Neben den obligatorischen Blumen und dem Gutschein erhielt sie eine Urkunde und den Elisabethtaler. Verabschiedet wurde Annemarie Weber, die seit dem 1. Juli 1988, mithin als 33 Jahre, für die Caritas tätig war.
Und dann gab es endlich viel Raum für ein zwangloses Miteinander, welches in den vergangenen Monaten der Pandemie so sehr vermisst wurde. Für Kurzweil sorgte dabei "als ein Experte für das miteinander Lachen" (O-Ton Josef Süß bei der Vorstellung) der Dingolfinger Kabarettist Stefan Otto.
(Verfasser: Werner Kohl, Dingolfinger Anzeiger, mit freundlicher Genehmigung der Veröffentlichung)