Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme

Caritas Suchthilfe – Wir sind für Sie da, wo andere wegschauen

Die Caritas Suchtberatung ist für Sie zu den Öffnungszeiten telefonisch erreichbar. Persönliche Termine sind nach vorheriger telefonischer Anmeldung möglich.

Unser Angebot umfasst Informationen, individuelle Beratung und professionelle Behandlungen zum Thema Konsum und Abhängigkeiten jeglicher Art. Beginnen Sie noch heute Ihren Weg zu einem gesünderen Lebensstil und positiven Veränderungen - wir sind hier, um Sie dabei zu begleiten.

Unsere Beratung ist für Ratsuchende kostenfrei. Wir garantieren in der Zusammenarbeit Verschwiegenheit, Freiwilligkeit und auf Wunsch auch Anonymität.

Unser Angebot

• Ambulante Nachsorge nach einer Rehabilitation
• Ambulante Rehabilitation (an der Fachambulanz Straubing)
• Beratung und Hilfe bei pathologischem Glücksspiel und pathologischer Internetnutzung
• Beratung bei allen Fragen rund um Missbrauch und Abhängigkeiten
• Essstörungen
• Freizeitpädagogische Maßnahmen mit Klienten
• Gruppe für Personen mit problematischem Spielverhalten und nicht-stoffgebundene Süchte
• Psychosoziale Begleitung bei Substitution
• Sprechstunden im Drogenkontaktladen "Freiraum"
• Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen
• Online-Beratung
  
  
• Weitere Informationen erhalten Sie unter Fachambulanz für Suchtprobleme

Naloxon rettet Leben

Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme schult opiatabhängige Menschen im Umgang mit dem Take-Home-Naloxon-Nasenspray

"Ich bin schon mehr als einmal in die Situation gekommen, dass sich ein Freund von mir versehentlich eine Überdosis gesetzt hat. Da habe ich mich ziemlich hilflos gefühlt und es wäre gut gewesen, wenn ich so ein Naloxon-Nasenspray gehabt hätte". Jürgen W. ist selbst abhängig von Heroin, manchmal nimmt er zusätzlich noch andere Substanzen oder Medikamente. In der Szene, in der er sich bewegt, sind Überdosierungen nicht selten.

Zwei Drittel aller Opioid abhängigen erleiden mindestens einmal in ihrem Leben eine Überdosierung. Die meisten Drogentoten sterben an Opioid Überdosierungen.  So sind die Fakten.

Sandra Süssel, Leiterin der Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme will etwas dagegen tun. Die Suchtberaterin hat sich fortgebildet und beteiligt sich beim Modellprojekt BayTHN (Bayerisches Take-Home-Naloxon).

Konkret bedeutet dies, dass Personen, die Opiate konsumieren, von der Mitarbeiterin der Fachambulanz eine Schulung im Umgang mit dem Naloxon-Nasenspray erhalten können.

"In diesen Schulungen lernen die Teilnehmer*innen, wie man eine Opioid Überdosierung erkennt, wie man den Notruf absetzt und die Anwendung von Erste-Hilfe-Maßnahmen wie Herzdruckmassage und stabile Seitenlage. Im Besonderen erkläre ich ihnen den Umgang mit dem Naloxon-Nasenspray, d.h. die Wirkweise sowie die Wirkdauer, die Anwendung und das Verhalten nach der Anwendung", erläutert Sandra Süssel die Inhalte der Schulung. Nach der Schulung bekommen die Teilnehmer*innen ein sogenanntes Notfall-Kit und mit ihrer Teilnahmebestätigung sind sie berechtigt, vom Arzt ein Rezept für das Naloxon-Nasenspray zu erhalten, das sie sich dann in der Apotheke abholen können. Der Begriff "take home" bedeutet nämlich "mit nach Hause nehmen", so dass die Konsument*innen das Nasenspray jederzeit bei Bedarf griffbereit haben und einsetzen können.

Bedenken bei Personen, die diesen Modellprojekten skeptisch gegenüberstehen, kann Sandra Süssel zerstreuen: "Wir beobachten einen sehr sorgsamen Umgang mit dem Notfall-Kit und können keine Konsumsteigerung erkennen. Das Kit bietet den Konsumenten ein hohes Sicherheitsgefühl, was ich persönlich als positiv betrachte im Sinne des "safer use". Außerdem ist eine hohe Hilfsbereitschaft untereinander erkennbar, sowie eine Steigerung des Selbstbewusstseins nach der Schulung und vermutlich noch mehr nach einem Einsatz".

Jürgen W. hat bereits an der Schulung teilgenommen. Er hat das Kit mit dem Nasenspray und einem konkreten Ablaufplan für den Notfall immer bei sich. "Ich fühle mich sicherer, wenn ich weiß, ich kann in einer kritischen Situation helfen. Es ist schrecklich, wenn dein Kumpel vor dir liegt und nicht mehr atmet. Ich will nie wieder so eine Hilflosigkeit erleben. Zum Glück hab ich jetzt das Naloxon!"

Die Kontaktdaten der schulenden Einrichtung:

Caritas-Fachambulanz für Suchtprobleme, Gartenweg 7 ½ , 84130 Dingolfing
Tel. 08731 / 325733-0